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Wer sich die aktuellen Nachrichten und Meldungen über die Angriffe gegen Asylbewerber_innen und Sinti & Roma in Deutschland durchliest, kommt mittlerweile kaum noch hinterher: in der Intensität vergleichbar mit der Pogromstimmung in den 90ern, erreicht die fremdenfeindliche Haltung der deutschen Gesellschaft ein neues Level: ein vermeintlicher Beginn lässt sich in Berlin-Hellersdorf festmachen, stellt er jedoch kein Einzelphänomen dar. Vor kurzem wurde eine unvollständige Chronik über die jüngsten Anschläge gegen von Asylbewerber_innen bewohnten Wohngemeinschaften zusammengestellt: 16.08.2013, Brandsatz auf Luckenwalder Asylheim geworfen (Brandenburg): maz-online.de/Brandenburg/Brandsatz-auf-Luckenwalder-Asylheim... 16.09.2013, Brandanschlag auf zukünftige Flüchtlingsunterkunft in Premnitz (Brandenburg): pnn.de/brandenburg-berlin/789061/ 07.10.2013, Brandanschlag auf Asylbewerberheim in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) ndr.de/regional/mecklenburg-vorpommern/asylbewerberheim143.html 09.10.2013, Brandstiftung an von Roma-Familien bewohntem Haus in Duisburg (NRW): derwesten.de/staedte/duisburg/brandstiftung-in-duisburg-hochh... 17.10.2013: Brandstiftung auf Asylbewerberunterkunft in Gemünden am Main (Bayern): br.de/nachrichten/unterfranken/brand-asylbewerberheim-gemuend... 19.10.2013, Brandanschlag auf Asylunterkunft in Wehr (Baden-Württemberg): suedkurier.de/region/hochrhein/bad-saeckingen/Versuchter-Bran... 21.10.2013, Brandanschlag auf Sinti und Roma-Zentrum in Oldenburg (Niedersachsen): https://taz.de/Brandstiftung/!125974/ Nicht in der Chronik dokumentiert sind außerdem: ein Angriff in Bernburg, bei dem 8-10 Neonazis einen Imbissbetreiber so schwer verletzten, dass er ins künstliche Koma verlegt werden musste und vermutlich bleibende Hirnschäden davon trägt. In der sächsischen Schweiz wurde ein Hamburger Schüler so stark verprügelt, dass er mehrere Knochenbrüche und Schürfwunden davon trug - und erst in Hamburg von einem willigen Arzt behandelt wurde. In Rackwitz formierte sich eine fast vom kompletten Kaff getragene Bürgerinitiative, die gegen die Eröffnung einer Asylbewerber_innenunterkunft mobil machte und gemeinsam mit NPD und freien Kameradschaften hetzte. Ebenso formierte sich in Leipzig-Gohlis ein Bürgermob, der gegen den Bau einer Moschee im Stadteil mobil macht. Angeführt von einem rechts-außen stehenden Burschenschaftler der Universität Leipzig der Jurafakultät und unterstützt von bereits mehrfach vorbestraften Neonazis. Nach einem Protestcamp in Bitterfeld-Wolfen wird ein Asylbewerber vor einem Einkaufszentrum zunächst von einem angetrunkenen Neonazi mehrfach zu Boden getreten. Als er sich nicht mehr wehren kann kommt eine Familie vorbei und stiehlt ihm seine Einkäufe. Viele Passanten beobachten das Geschehen, doch auch nach mehrmaligem Bitten will niemand eingreifen oder die Polizei alarmieren. Er muss bis zur nächst-gelegenen Tankstelle laufen und dort die Polizei alarmieren lassen. 10 Minuten später können die Familie, die ihn bestohlen hat, sowie der Angreifer noch vor Ort festgestellt werden. Die Familie streitet ab, ihm seine Einkäufe weggenommen zu haben und behauptet stattdessen, es seien ihre. Am 9. November, dem 75. Jahrestag der Reichs-Pogrom-Nacht, hat die Partei Pro NRW eine Doppelkundgebung gegen Armutseinwanderung und Asylmissbrauch angemeldet - vor einem überwiegend von Roma und Sinti bewohnten Häuserblock in Duisburg-Bergheim sowie einem ehemaligen Hospital in Duisburg-Neumühl, in dem möglicherweise Asylsuchende untergebracht werden sollen, gegen deren Unterbringung sich bereits Anwohner_innen-Proteste formiert haben. Es brennen wieder Flüchtlingsunterkünfte und Roma-Häuser, in einer Dichte vergleichbar Anfang der 90er Jahre. Der öffentliche Aufschrei bleibt bisher weitgehend aus. Zeitgleich ertrinken an den Außengrenzen der EU fast täglich Menschen im Mittelmeer, während der Hamburger Senat eine harte Linie gegen die Lampedusa-Flüchtlinge fährt. In verschiedenen Dörfen und Städten gibt es wöchtenliche Aufmärsche gegen exisiterende oder geplante Unterkünfte. Mancherorts gelingt es den Nazis, gemeinsam mit Wutbürgern zu agieren. Wir sagen: Enough is enough! Open your eyes! Darum: Morgen, am 26.10. alle zur Demonstration in Leipzig unter dem Motto: Remembering means fighting! Los gehts 14:00 Uhr am Schletterplaz!
Posted on: Fri, 25 Oct 2013 12:12:28 +0000

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