Wir wünschen einen schönen Schulanfang! Der Dativ ist dem - TopicsExpress



          

Wir wünschen einen schönen Schulanfang! Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod… …. aber wer killt hier eigentlich wen? Kann man einen Kasus essen? Wer schon immer mal wissen wollte, was es mit diesem Dativ und dem Genitiv und den ganzen anderen komischen Fällen eigentlich auf sich hat, der darf sich hier wohlfühlen. Um nicht gleich mit den ganzen Fällen auf einmal ins Haus zu fallen ist erstmal anzumerken, dass nicht alle Sprachen nach dem selben Prinzip funktionieren. Im Wesentlichen unterscheiden wir nämlich drei große Sprachkategorien: Isolierende Sprachen (z.B. das Chinesische), analytische Sprachen (z.B. Englisch oder Französisch) und synthetische Sprachen (z.B. Deutsch, Latein und Isländisch), die man auch als flektierende Sprachen bezeichnet. Während analytische Sprachen die Funktion ihrer Satzteile mit Hilfe von Präpositionen auszeichnen, verändern flektierende Sprachen, wie das Deutsche oder Lateinische, den Stamm des Nomens oder des Artikels. All dies haben wir eigentlich schon mal in der fünften Klasse Deutsch bei Frau Bratapfel gelernt, nur ist das dummerweise schon viel zu lange her. Ein anschauliches Beispiel mag das eben von mir gegebene Kauderwelsch verdeutlichen: Deutsch: Der Ferrari des Vaters. Englisch: The Ferrari of the father. (Und hier sehen wir auch schon wer daran Schuld ist, dass unser Genitiv langsam abgemurkst wird, denn umgangssprachlich hören wir auch immer häufiger den Satz “Der Ferrari vom Papa.” oder noch schlimmer, “Dem Papa sein Ferrari.”) Wie der aufmerksame Leser feststellt, verändert das deutsche Nomen seinen Stamm, indem es ein “s” an das Wort hängt, um seine Funktion innerhalb des Satzes auszudrücken (in diesem Fall als Genitiv), während der englische Satz den Genitiv einfach mithilfe einer Präposition (of), also analytisch, ausdrückt. Mit anderen Worten, das deutsche und auch das lateinische Nomen wird gebeugt (dekliniert), während das englische unverändert bleibt. Aus diesem Grund ist die Satzstellung bei Sprachen wie dem Englischen sehr wichtig, weil allein sie darüber Auskunft geben kann, welches nun das Subjekt und welches das Objekt ist. Als Beispiel führe ich den beliebten Beispielsatz aus dem Englischen an: Englisch: The dog eats the fish Deutsch: Der Hund frisst den Fisch Während man nun den Satz im Deutschen problemlos umstellen kann, ohne dass der Sinn verändert wird: “Den Fisch (Akkusativ) frisst der Hund (Nominativ)”, geht das mit dem englischen Fisch nicht so ohne weiteres, denn wenn es sich nicht gerade um einen weißen Hai oder Riesenwels handelt, ist der Satz “The fish (subject) eats the dog (object)”, doch erstmal recht unwahrscheinlich, weil wir automatisch davon ausgehen, dass das Subjekt im Englischen an erster Position steht. Im Deutschen hingegen erkennen wir auf den ersten Blick an den deklinierten Artikeln (der/den), dass es sich hierbei jeweils um den Nominativ bzw. Akkusativ handelt, ganz gleich an welcher Position sich die Fische und Hunde im Satz tummeln. Das Subjekt steht immer im Nominativ. Merken!
Posted on: Tue, 03 Sep 2013 11:25:42 +0000

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