Woran der Wendekanzler Wolfgang Schüssel vor sieben Jahren - TopicsExpress



          

Woran der Wendekanzler Wolfgang Schüssel vor sieben Jahren kläglich gescheitert war, könnte nun Werner Faymann leichter von der Hand gehen: den blauen Parteiführer Heinz-Christian Strache zu domestizieren. Der ist weit weniger erratisch und viel berechenbarer als sein Vorgänger Haider, ihn umschwirrt keine Horde junger, hungriger Glücksritter, und vor allem verfügt er über kein eigenes Prinzipat, von dem aus er sein Spielchen treiben kann, wie das einst Haider in Kärnten tat. Schon aus Eigeninteresse würden Strache und seine Männer in einer Koalition bemüht sein, sich in Stil und Inhalt wohltuend von dem schwarz-blauen Modell der Selbstbereicherung abzuheben. Vor allem aber fiele es der Sozialdemokratie in einem rot-blauen Regierungsbündnis ungleich leichter, viele ihrer zentralen Reformvorhaben, von der Bildungspolitik bis zu vermögensbezogenen Steuern, zu verwirklichen. Sie würde erstaunlich wenig Zugeständnisse an diesen ungeliebten Partner machen müssen. In der restriktiven Ausländerpolitik schrammt Österreich heute ohnehin hart am Rand der europäischen Legalität entlang, und manche radikale Ideen, welche die Freiheitlichen hegen, stehen im Widerspruch zum EU-Recht, bleiben ein Hirngespinst. Es wäre, ganz im Sinne von Søren Kierkegaard, ein Sprung des Glaubens, den die SPÖ da wagen müsste. Wer etwas wagte, schrieb der dänische Philosoph, der verliere vielleicht für einen Augenblick festen Halt; doch wer nichts wage, der verliere sich selbst. mobil.zeit.de/2013/41/oesterreich-wahlergebnis-koalitionsmoeglichkeiten
Posted on: Wed, 02 Oct 2013 22:09:07 +0000

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