Worum geht es eigentlich? (Einleitung) So oft erlebe ich bei - TopicsExpress



          

Worum geht es eigentlich? (Einleitung) So oft erlebe ich bei Vorträgen und Kursen, dass die Wesensinhalte von Begriffen wie „Meditation“ oder „Erleuchtung“ selbst Menschen nicht klar sind, die z. B. jahrelang in Indien Yoga studiert haben oder regelmäßig zu Sesshins oder anderen, meditativen Meetings gehen. Deshalb werden wir nicht müde darin, Klarheit zu schaffen. Denn man kann den Weg nur dann (zügig, effektiv, progressiv) gehen, wenn man vorher eine klare Vorstellung davon hat, in welche Richtung es geht (Lhündub Söpa, tibetischer Meister). Dies trifft prinzipiell für jede Reise zu. Meditation (wir subsummieren hier einmal nicht ganz richtig auch Zazen darunter) ist das Werkzeug oder Fahrzeug, mit dem man zu erleuchteter Sicht gelangen kann. Eine klare Definition von Meditation bringen wir an anderer Stelle (hier in der Chronik und bald wieder). Worum aber geht es bei der ominösen „Erleuchtung“, die das absichtslose Ziel der Meditation sein soll? Warum meditieren Menschen oft jahrzehntelang? Die Ziele sind in den verschiedenen Konfessionen nicht immer klar umrissen. Wir geben hier nur die Intention im (Soto-)Zen wieder (der sich aus dem Mahayana entwickelt hat): -> Es geht einzig darum, zu einer Bewusstseinserweiterung des Nicht-Denkens (Hishiryo) zu gelangen! (Merkt Euch bitte diese einfache Aussage.) Themen wie Selbstlosigkeit, Leerheit, im Jetzt leben und Eins-sein mit Allem ergeben daraus zwanglos, automatisch und natürlich durch Loslassen vom Denken! Mehr müsste man dem nicht hinzufügen, wenn das so einfach wäre. Aber weder ist der Weg dorthin einfach noch kann sich der Normal-Geist etwas Derartiges vorstellen. Wie also könnte man es erklären? Hinzu kommt noch, dass man denken könnte, seine mühsam erworbenen, geistigen Fähigkeiten zu verlieren, was ja kaum erstrebenswert sein kann. Dem ist natürlich nicht so! Vielmehr erwirbt man die tranceartige Weltsicht des Nicht-Denkens ZUSÄTZLICH zur Normalsicht hinzu. Ein weiterer Punkt macht alle Erklärungen auch im Zen so verwirrend: Man gelangt zu diesem Bewusstseinszustand nur, wenn man ihn nicht willentlich anstrebt! Dabei verhält es sich wie mit dem Einschlafen: Je mehr man es erzwingen will desto mehr entzieht es sich. Alle Zen-Meister wollen ihre Schüler mit aller Macht davon abhalten, etwas erreichen zu wollen. Die Absicht, das Wollen muss sterben, weil es ja wiederum eine Verstandesaktivität darstellt, die transzendiert werden soll. Lest im nächsten Artikel weiter, wie man eben DOCH einigermaßen geradlinig zum Nicht-Denken gelangen kann … Euer. ( `)
Posted on: Mon, 18 Nov 2013 09:12:24 +0000

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