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berita hari ini : Seehofer braucht den absoluten Erfolg - Spiegel Online Den Bayerischen Defiliermarsch kann er vermutlich inzwischen selbst dirigieren, so oft hat Horst Seehofer ihn bei seinen Auftritten in den vergangenen Wochen gehört. In keinem anderen Bundesland gibt es ein solches Tschingderassabum für einen Ministerpräsidenten wie in Bayern. Wenn in den vergangenen Wochen eine Blaskapelle zu diesem Marsch ansetzte, dauerte es nicht mehr lang, bis man Seehofer sah. Wie er sich den Weg durch ein weiteres stickiges Bierzelt oder eine weitere voll besetzte Halle bahnte, hinter ihm seine engsten Leute wie ein Hofstaat. König Ludwig lässt grüßen. Dazu ein bisschen Händeschütteln, hier und da ein Spruch, "es läuft gut". Überhaupt diese Lässigkeit. Wo immer man dem Wahlkämpfer Seehofer begegnet, zeigt sich der 64-Jährige betont gelassen. Natürlich gehört das zur Pose, weil es den Gegner noch kleiner erscheinen lässt als er in Umfragen bereits ist. Besondere Vorbereitung für das TV-Duell? "Da wird nix trainiert. Authentisch, Schluss", sagte der CSU-Chef etwa vor seinem direkten Aufeinandertreffen mit SPD-Herausforderer Christian Ude. Ja, es läuft gut für Seehofer und seine CSU. Aber auch so gut, dass die Partei bald wieder in dem Glanz strahlt, den sie Jahrzehnte für selbstverständlich hielt und der dann plötzlich empfindliche Kratzer erhielt? Der bayerische Löwe soll möglichst laut brüllen können Bei der Landtagwahl vor fünf Jahren war das - Absturz um 17,3 Punkte auf 43,4 Prozent. Die CSU brauchte plötzlich einen Koalitionspartner, um sich an der Macht zu halten. Aus CSU-Sicht ein unerhörter Vorgang. Er wolle nach der Landtagswahl das Bündnis mit der FDP fortsetzen, betont Seehofer zwar seit Wochen, aber natürlich ist die eigentliche Mission eine andere: zurück zur absoluten Mehrheit. Umfragen zufolge ist das nicht ausgeschlossen. Der Freistaat ist im Unterschied zu allen anderen etablierten Parteien das einzige Fundament der Christsozialen, hier müssen sie stark sein, damit der bayerische Löwe auch in Berlin laut brüllen kann. Bayerische Landtagswahlen sind für die CSU deshalb immer wichtiger als Wahlen im Bund. Dieses Mal besonders, Seehofer hat die Abstimmung zur "Mutter aller Schlachten" erklärt. Das Pathos hat einen Grund: Es ist seine erste Wahl als Spitzenkandidat und zugleich seine letzte, 2018 will Seehofer nicht mehr antreten. Damit entscheidet sich an diesem Sonntag, ob der gebürtige Ingolstädter seinen Ehrenplatz in der Reihe von CSU-Größen wie Franz Josef Strauß oder Edmund Stoiber bekommt, die ihrer Partei stets wie selbstverständlich absolute Mehrheiten bescherten. Oder ob es eine Nummer kleiner wird - und Seehofer als derjenige in die CSU-Geschichte eingeht, der die Partei nach dem Debakel von 2008 zwar wieder aufrichtete, sie aber nicht zur Kraftstrotzerei vergangener Tage zurückzuführen vermochte. Es gibt kaum eine Rede Seehofers, in der nicht Strauß und Stoiber auftauchen, die Namen von Günther Beckstein und Erwin Huber fallen dagegen nie. Ihnen war Seehofer 2007 zunächst unterlegen, als es um die Nachfolge Stoibers ging. 2008 musste er ihre Scherben nach der Wahlpleite zusammenkehren. "Sie mag uns und sie braucht uns" Da kam also einer aus der Berliner Bundespolitik nach München und wurde von seiner Partei nicht gerade mit offenen Armen empfangen: Berlin steht für viele im Südosten für Arroganz. Inzwischen ist Seehofers Position in der Partei unbestritten: "Er ist nicht mit übergroßer Beliebtheit gesegnet, aber absolut respektiert", sagt einer, der sich in der CSU gut auskennt. Für überbordende Zuneigung von seiner Partei hat Seehofer zu viele verprellt: durch öffentliches Abkanzeln und plötzliche Kurswechsel wie bei der Energiewende, den Studiengebühren oder dem Donauausbau. Der daraus abgeleitete Vorwurf der Beliebigkeit lässt ihn kalt. "Koalition mit dem Bürger" nennt Seehofer seine politische Leitlinie. Ein Visionär ist er nicht, dafür ein Instinktpolitiker mit untrüglichem Gespür für Stimmungen. Das zeigte sich auch zuletzt bei seiner Forderung nach einer Ausländermaut auf deutschen Autobahnen. Kein Thema bringt ihm im Wahlkampf so viel Applaus. Wird nichts aus der Sache, kann er immer noch auf die von ihm gern geschmähten "Bedenkenträger" in Berlin und Brüssel verweisen. So sehr Seehofer auch seine politische Freundschaft zu Angela Merkel (CDU) betont, die Kanzlerin muss sich auf rauere Töne aus München einstellen, sollte die Union auch nach dem 22. September vom Kanzleramt aus die Politik bestimmen. Die Gewichte dürften sich gegenüber der letzten Bundestagswahl erheblich verändern: Damals gab es eine mächtige FDP mit 14,6 Prozent, jetzt müssen die Liberalen um den Wiedereinzug ins Parlament kämpfen. Die CSU hatte 2009 in Bayern nur 42,5 Prozent geholt, ein ungewöhnlich schwacher Beitrag für das Unionsergebnis - jetzt könnten es CSU-internen Erhebungen zufolge bis zu 50 Prozent werden. Merkel hätte einen Erfolg dann auch nicht zuletzt der CSU zu verdanken. "Sie mag uns und sie braucht uns", sagte Seehofer etwa bei einem Wahlkampfauftritt in München. Seehofer bleibt deshalb weiter bei seiner Mautforderung und stellt klar, dass es mit Beginn des kommenden Jahres höhere Renten für Mütter geben muss. Manche in der CSU machen sich gar Hoffnungen auf einen vierten Ministerposten in Berlin. "Wir könnten es auch allein", lautet ein Satz, den Seehofer gern bei seinen Auftritten im Freistaat einstreut - will heißen: Bayern bräuchte den Bund nicht. Das sind Muskelspiele, die zur CSU-Folklore gehören, ernst nehmen muss man sie nicht. Seehofer würde es schon reichen, wenn Berlin künftig stärker nach seiner Pfeife tanzen muss. klik baca selanjutnya : bit.ly/143NBhz
Posted on: Sun, 15 Sep 2013 06:33:01 +0000

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