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eine wunderbare Richtigstellung: "Als Anhänger des Wiener Sport-Club darf ich das Folgende mit der Bitte um Weitergabe an Ihre Redakteure anfügen: 1. Es handelt sich um keine Formalfrage, sondern um eine solche der sportlichen, wirtschaftlichen und moralischen Integrität. Der Wiener Sport-Club wurde am 24.02.1883 als Radfahrverein gegründet, im Laufe der folgenden Jahre weitete er seinen Aktivitäten auf zahlreiche andere Sportarten, unter anderem auch auf den Fußball, aus. Der Strukturwandel im österreichischen Fußball bedeutete für den Sport-Club, dass er ab Ende der 80er-Jahre in nicht mehr überwindbare wirtschaftliche Schwierigkeiten kam. Trotzdem hielt man unter Berufung auf die sogenannte „Tradition“ und die Erwartungen der Anhänger den Anspruch auf erstklassigen Fußball aufrecht, was im Jänner 1994 zur Eröffnung eines Ausgleichsverfahren führte, das mangels Erfüllbarkeit des den Gläubigern angebotenen Ausgleichs in einen Anschlusskonkurs mündete. Ab der Saison 1994/95 musste der WSC zwangsweise in der Regionalliga spielen, noch im Sommer 1994 kam es über einen Zwangsausgleich zur Chance der Entschuldung, die aber nicht genutzt wurde. Noch immer nicht der wirtschaftlichen Realität einsichtig, strebte man den Wiederaufstieg in die Bundesliga an; das sportliche Scheitern und der damit verbundene wirtschaftliche Aufwand führte zur Eröffnung des zweiten Konkursverfahrens im September 1997. 1998 stieg der WSC in die Wiener Liga - in die 4. Leistungsstufe - ab. 2001 gelang dem Sport-Club im Rahmen des noch immer anhängigen Konkursverfahrens der Aufstieg von der Wiener Liga in die Regionalliga Ost, wurde mit der AXA-Versicherung zum ersten Mal seit Jahren wieder ein zahlungskräftiger Sponsor gefunden und der Spielbetrieb im Herbst 2001 mit Gewinn abgeschlossen. Diese positiven Vorzeichen führten aber nicht zur Verstärkung des Bemühens um die Entschuldung des Sport-Club, sondern bemerkenswerterweise zu einer Abkehr von diesem Ziel. Den möglichen Aufstieg in die zweite Leistungsstufe vor Augen, wagte die Masse der Fußballsektion im Jänner 2002 - mitten in der Saison - den Auszug aus dem Sport-Club und wechselte in den am 21.11.2001 gegründeten "FC Wien-Hernals" alias "Wiener SK" über. Man wollte sich auf diese Weise der den sportlichen Aufschwung hemmenden Altlasten ohne Gläubigerbefriedigung entledigen. Unter einem ließ man den Wiener Sport-Club mit allen durch den Fußball verursachten Schulden "zum Sterben" zurück. Der Wiener SK trat in der Öffentlichkeit nunmehr als "Wiener Sportklub" auf und ersetzte damit stillschweigend und für die sportlichen Mitbewerber vorerst unbemerkt ab dem Frühjahr 2002 den Wiener Sport-Club in der Regionalliga Ost. Dies geschah mit Förderung und Duldung des Wiener Fußballverbandes, obwohl dieser neue Verein niemals auch nur einen Aufnahmeantrag in den WFV gestellt hatte und der Ostliga gar nicht angehörte. Die im Herbst 2001 erzielten Punkte des WSC wurden vom WSK einfach für sich in Anspruch genommen. Unbelastet von allen Verbindlichkeiten verstärkte der jungfräuliche Wiener SK vor Beginn der Frühjahrsmeisterschaft den ehemaligen Kader des Wiener Sport-Club auf mehreren Positionen, und wurde mit den von ihm selbst und den noch durch den WSC im Herbst erzielten Punkten trotz nur 15 selbst bestrittenen Spielen Meister einer Spielzeit mit 30 Partien. Es handelte sich um den einzigartigen Fall, dass ein am Beginn des betreffenden Meisterschaftsbewerbs noch nicht einmal existenter, dem Verband nicht beigetretener Verein, mit formal nicht spielberechtigten Spielern ohne Kenntnis seiner sportlichen Mitbewerber faktischer "Schatten-Meister" einer Liga wurde. Der Wiener SK kam aus dem Dunklen und er blieb im Frühjahr 2002 im Dunklen. 2. Im Lizenzierungsverfahren für die Bundesligasaison 2002/03 wurde dem Wiener SK in erster Instanz die Lizenz mit der zwingenden Begründung verweigert, dass er weder Mitglied des Wiener Fußballverbandes, noch Teilnehmer der Regionalliga Ost wäre. Nachdem in der Folge unter anderem umfangreiche Erörterungen zwischen dem Wiener SK und Vertretern der im Parlament vertretenen politischen Parteien, insbesondere auch mit Herrn Ing. Westenthaler als damaligem Klubobmann der Regierungspartei FPÖ, durchgeführt worden waren, erteilte die zweite Instanz im Lizenzverfahren – ohne rechtlich dazu eine begründbare Möglichkeit zu besitzen – dem Wiener SK trotzdem die Lizenz für die Bundesliga und regte man in der mündlichen Verhandlung des Berufungssenats an, dass sich der am 24.02.1883 gegründete Wiener Sport-Club, wohl um den Vorgang weniger auffällig zu machen, auflösen möge. Seit damals werden die Begründungen für die Entscheidungen in den Lizenz-Verfahren nicht mehr veröffentlicht. 3. Der WSC gab sich aber nicht auf, die Reste des Vereins - auch seiner Fußballsektion - behaupteten sich; der Wiener Fußballverband musste 2003 seinem Gründungsmitglied Wiener Sport-Club die stillschweigend auf den Wiener SK übertragene Verbandsnummer zurückgeben und den Sport-Club als selbständiges Mitglied des Verbandes anerkennen. Am 23.05.2004 wurde zwischen beiden Vereinen eine Vereinbarung geschlossen, die unter anderem folgende Regelung enthält: "Weiters ist dem WSK untersagt, sich der Geschichte und Tradition des WSC zu berühmen, insbesondere auf eine Weise, aus der für Dritte abgeleitet werden könnte, dass der WSK mit dem WSC ident ist. Daher hat der WSK auch gegenüber den Medien und sonstigen Dritten auf erste Aufforderung des WSC, klarzustellen, dass der WSK nicht die vom WSC zuvor erzielten Erfolge, Resultate und sonstigen Leistungen für sich in Anspruch nimmt und nehmen kann." Am 16.12.2004 wurde von den Gläubigern des Wiener Sport-Club einstimmig der von unserem Verein angebotene Zwangsausgleich angenommen, am 23.02.2005 hob das Handelsgericht nach fast 8 Jahren das Konkursverfahren über das Vermögen des WSC auf. 4. Der Wiener Sport-Club vereint neben der vorübergehend ruhenden Fußballsektion Sektionen die Sektionen für Fechten, Radfahren, Schwimmen, Wasserball und Squash. Ich selbst stamme aus der Fußballsektion des Wiener Sport-Club, erklärtes Ziel des WSC ist die Rückkehr auf seinen Platz sowie die Wiederaufnahme des Fußballsports und damit die Beseitigung der Folgen des Jahres 2002. Ich ersuche Sie und fordere Sie auf, die Rechte des Wiener Sport-Club zu achten und alle Bezugnahmen auf unseren Verein und dessen sportliche Erfolge, aus denen sich eine Gleichsetzung des über 130 Jahre alten Wiener Sport-Club mit dem Wiener SK ergibt, zu unterlassen. Die bestehende Namensrechtsvereinbarung, die dem Wiener SK gegen Entgelt vorübergehend den Gebrauch des Namens "Wiener Sportklub" einräumt, läuft 2014 aus. Wer die Schulden des Fußballs behalten durfte, darf getrost auch dessen Geschichte für sich in Anspruch nehmen. Tradition hat gute und schlechte Seiten, Erfolge am Feld gehören genauso dazu wie Verbindlichkeiten und wirtschaftlicher Verfall. Beide Seiten muss man ertragen und soll man nicht davonlaufen, sondern hat man sich zu stellen. Das ist die einzige wesentliche Tradition des WSC. Wir geben nichts Preis, keinen schönen und keinen schwarzen Tag, der WSC bleibt unteilbar und wird von niemandem ersetzt oder repräsentiert werden."
Posted on: Wed, 03 Jul 2013 22:41:45 +0000

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