ulrich schlüer bringt es auf den punkt, die sendung #dieschweizer - TopicsExpress



          

ulrich schlüer bringt es auf den punkt, die sendung #dieschweizer ist eine helden demontage! Und jetzt noch Morgarten Es mag Zufall sein, dass die Zuspitzung der Causa Mörgeli und die Ausstossung des Zürcher Uni-Rektors zusammenfielen mit dem Morgarten-Film, den uns das Schweizer Fernsehen als ersten zeigte in einer Reihe über «Grosse Gestalten» aus der – von wissenschaftlichen Ideologen alles andere als geliebten – Schweizer Geschichte. Dieser Morgarten-Film kam daher als eine Art Lehrstück «ideologisierter Schweizergeschichte». Der Film war anregend, teilweise gar packend. Das Geschehen wurde schlüssig dargestellt. Am Ende des Films kam dann die kalte Dusche: Die formelle Distanzierung der «der Wissenschaft verpflichteten Filmemacher» vom im Film Gezeigten. Gefilmt worden sei das, was «das gemeine Volk» wohl gerne zu sehen wünsche. Die in ihrer Ideologie getränkten Wissenschafter, erhaben über Volksgelüste, konnten sich danach gegenseitig Schulter klopfend zusichern: Tatsächlich geschehen sei das alles ja nicht. Morgarten, sagen sie, nähre bloss einen Mythos. Einen Mythos, wie ihn einfältiges Volk, wenn es Heimatgefühle entwickeln wolle, nun einmal brauche. Sie, die Herrinnen und Herren über die Wissenschaft, wüssten alles natürlich etwas besser. Helden-Demontage Allerdings scheinen nicht alle, die da zum nachträglichen Kommentieren der gezeigten «heldischen Mythen» aufgeboten waren, das vorgeführte Spiel wirklich durchschaut zu haben. Der in der Runde sitzende Basler Professor kam nicht darüber hinweg, weinerlich zu beklagen, dass er zum Film selbst als Experte nicht beigezogen worden sei. Deshalb sei die «europapolitsche Dimension» der Geschichtsbetrachtung bedauerlicherweise vernachlässigt worden. Roger de Weck, von der Diskussionsleiterin so eingesetzt, dass er – seiner ihm von seiner Untergebenen kaum angefochtenen Unfehlbarkeit voll bewusst – ex cathedra selbst die eifernden Frauen, in Schach zu halten vermochte – jene, welche die Frau in der eidgenössischen Fernsehgeschichtsbetrachtung protestierend vermissen. Die vermeintlichen Helden, wie sie im ersten Film in der Person Stauffachers im Vorfeld der Schlacht am Morgarten porträtiert würden, seien – belehrte de Weck – eigentlich ja nur vermeintliche, sozusagen dem «dummen Volk» präsentierte Helden. Wer sich angesichts fehlender Heldinnen noch immer ereifere, der übersehe offensichtlich, dass die gezeigten Helden bloss Staffage seien fürs einfältige, tumbe Volk. Dieses brauche in seiner Beschränktheit nun einmal Heldengeschichten. Also liefere man, wonach es das Volk dürste: «Brot und Zirkusspiele» in die Moderne übersetzt – vom Herrn über alle Fernsehkanäle. Unerwarteter Zusammenhang Roger de Weck, sich solcherart in der Rolle des Lehrmeisters der Nation aufspielend, würde sich zweifellos eher die Zunge abbeissen, als dass er etwas zugeben würde, das dem Zuschauer unversehens aufging, der die langfädige, einschläfernde Diskussion nach dem Film wenigstens eine gewisse Zeit lang verfolgte: Alljährlich lädt doch ein renommierter Schweizer Politiker am 2. Januar (2013 fand eine zusätzlicher Anlass auch noch im Spätsommer statt) zu einer Vortragsveranstaltung über «grosse Schweizerinnen und Schweizer» ein. Viele hundert, zumeist über tausend Personen folgen diesen Einladungen Christoph Blochers und lauschen Jahr für Jahr – zuweilen über zwei Stunden lang – mit gespannter Aufmerksamkeit seinen Darlegungen. Persönlichkeiten aus der Schweizer Geschichte, aus der Schweizer Kunst- und aus der Schweizer Geistesgeschichte werden da von Christoph Blocher lebensnah porträtiert. Anlässe, die unsere Medien peinlichst meiden – die bei ihnen angesichts der aus dem ganzen Land in grosser Zahl an diese Ereignisse strömenden Zuhörerinnen und Zuhörer vielleicht aber doch irgendwie «einfahren». So dass sich der Schulmeister auf dem Thron des Monopolmediums zum Eingreifen bemüssigt fühlt und «Gegengewichte» zu setzen sich anschickt: Zwar auch populäre Helden, die danach aber von ideologischen Beckmessern heldenverachtender Zeitgeist-Historiker auf Mythen reduziert werden, weil «das Volk» schliesslich nach Mythen lechze. Der wahre Experte fehlte Weshalb uns dieser Zusammenhang zwischen der Verbannung des Historikers Christoph Mörgeli und der Präsentation der Schweizer Geschichte im Schweizer Fernsehen als recht plausibel erscheint? Weil der ausgewiesenste Fachmann zum Geschehen am Morgarten, der Staatsarchivar des Standes Schwyz, mit keinem einzigen Wort das Geschehen von 1315 im Fernsehen erklären oder kommentieren konnte. Gesucht waren «stromlinienförmig argumentierende» Historiker. Solche, die sich dem Diktat, wie es aus der Säuberung an der Universität Zürich Tatsache geworden ist, anzupassen bereit sind. Ein Kulturkampf ist im Gang in der Schweiz. Ulrich Schlüer schweizerzeit.ch/cms/index.php?page=%2FNews%2FIdeologie_nimmt_Besitz_von_der_Wissenschaft-1438
Posted on: Fri, 08 Nov 2013 17:13:57 +0000

Trending Topics



Recently Viewed Topics




© 2015