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vielleicht sollte ich nebenbei noch Onlineredakteur werden irgendwo oder so. Macht echt Bock über Sachen zu berichten... Mein Praktikumsbericht von der Baustelle/Wie man ein Haus baut. (Bericht vom 31.07.2013) Mein Praktikumsbericht von der Baustelle Ich arbeite jetzt 2 Monate meines Leben auf einer Baustelle als Gehilfe im Hochbau. Die Bauindustrie ist aufgeteilt in den Hochbau, Tiefbau und weitere Bereiche. Das, was ich vorallem machen musste waren größtenteils Abrissarbeiten, wie z.B. Dachbalken rausreißen, Laminatböden ausheben und vorallem ganz ganz viel Schleperei. Der ganze Schutt und Müll schleppt sich ja nicht von selber. Mit einem Schlaghammer fühlt man sich fast wie Tony Montana, nur dass er beim Zerstören von irgendwas sicherlich deutlich weniger Kraft benötigt. Am ersten Tag war das alles sehr mit dem Militär vergleichbar und dementsprechend hat man sich dann auch zu Hause gefühlt. Demoliert. Vielleicht sogar noch demolierter als das Schulgebäude, in welchem ich arbeiten musste. Mein Chef meinte: "Arbeit macht frei!" und ich musste sofort an den Nazi-Zusammenhang denken, aber im großen und ganzen (wie krass es auch klingen mag) hat er da sogar recht. Wenn man dermaßen an etwas arbeitet und dann daheim ein paar Stunden nach dem Baden aufsteht fühlt man sich einfach nur wie ein neuer Mensch. Ein anderer Kollege von mir meinte "Die Arbeit hätte den Affen zu einem Menschen gemacht", worüber ich auch sehr schmunzeln musste. Genau das gleiche Gefühl stellt sich bei mir auch ein, wenn ich an einem Samstag stundenlang tanzen war. Man ist körperlich so sehr ausgelaugt und verbraucht, dass man nurnoch ins Bett fallen möchte. Dabei fühlt man sich aber nicht nur kaputt, sondern ein ganz anderes Gefühl ist da auch noch im Spiel und das wäre vorallem eine gewisse Leichtigkeit und Freude, dass man etwas erreicht hat. Eine gewisse Transzendenz. Ich weiß nicht, ob Hartz-4-Empfänger jemals einen solchen Stolz über eine Leistung empfinden können, denn sie machen schließlich ja auch nichts. Kein Wunder, dass sie überproportional oft krank werden... Vorteile der Bauarbeit sind, wenn man es von einem anderen Blickwinkel aus betrachtet vorallem das körperliche Training. Wenn man mal ein paar Monate auf dem Bau war braucht man keinen Kraftraum mehr. Das reicht aus. Zudem sind die Arbeitszeiten fest und man muss nicht Schichtarbeiten, obwohl der eine oder andere Samstag auch dran glauben muss. Ein zweiter gewaltiger Pluspunkt ist die abwechslungsreiche Tätigkeit. Ich habe in der ganzen Zeit kein einziges Mal die exakt selbe Arbeit vom Vortag machen müssen, was die ganze Affäre deutlich spannender und erfreulicher gemacht hat. Das Geld ist akzeptabel. Als Nachteil würde ich die erhöhte Unfallgefahr anführen. Man schneidet sich hier und da. Irgendwas kann dir auf deine Gliedmaßen fallen oder du persönlich fällst aufgrund deiner Gliedmaßen irgendwo runter. Es kann gefährlich sein. Das Klischee, dass Bauarbeiter saufen stimmt so schon, aber nicht in dem Umfang, wie es in Filmen immer gezeigt wird, aber wahrscheinlich schon mehr als der Durchschnittssarbeiter. Nach so einer Arbeit ist das auch kaum verwunderlich. Etwas, was mir außerdem aufgefallen ist, dass es eine sehr unentfremdete Arbeit ist. Man weiß ganz genau, was man gemacht hat und kann am Ende des Tages auf sein Machwerk blicken. Das war bei mir in den ganzen Industriehallen, in denen ich zuvor gearbeitet habe so nicht der Fall. Da blieb mir immer sehr schleierhaft wofür ich überhaupt irgendwas gemacht habe. Bei dieser Tätigkeit weiß ich das aber ganz genau. Ich habe jetzt beim Abbau und Aufbau einer Schule geholfen und hier werden dann auch Schüler in Zukunft unterrichtet. Zudem sieht man die Container voller Schutt und die errichteten Wände. Im großen und ganzen würde ich der Tätigkeit eine 3+ geben. (subjektive Erfahrung) Wie man ein Haus baut Ich war eine Woche lang in der Nähe von Stuttgart unterwegs und habe dort jeden Tag 12 Stunden malochen müssen. Dabei habe ich mitbekommen, wie man denn überhaupt so ein Gebäude errichtet. Ich finde ein Musikstück zu produzieren ist sehr vergleichbar mit dem Bauen von Häusern und nehme das immer gerne als Vergleich her. Man hat auch ein gewisses Fundament, welches vorhanden sein muss, weil das Konstrukt sonst nicht steht. Das ist oft eine Melodie, eine Bassline oder einfach nur die Drums, die den ganzen Track tragen müssen. Damit ein Song "stabil" ist sollte er unbedingt Kicks, Snares, Hi-Hats, eine Bassline, womöglich Melodien und noch einige Elemente mehr haben. Dabei sollte er nicht überbeladen oder unterbeladen klingen. Das ist aber auch eine Frage des ästhetischen Gespürs. Ich persönlich baue gerne elektrische, mechanische, dreckige Cyberpunkwolkenkratzer. Mir ganz egal, was die anderen Künstler so machen, ich finde meine musikalische Stadt so perfekt. Aber weg von der Kunst und zurück zur anderen Arbeit. In der Nähe von Stuttgart muss ein neuer Pennymarkt eröffnet werden. Man ruft die nächstliegende Baufirma an. Diese rückt an. Wir kommen an auf dieser Baustelle. Anfangs habe ich noch keinen blassen Schimmer, was denn überhaupt an dieser Ortschaft gemacht wird oder werden muss. Man drückt mir einen Schaber in die Hand und es geht gleich zur Säuberung von irgendwelchen Sachen. Das, was der Tiefbau macht ist die gesamte Baggerarbeit und die Fundamentlegung. Zuallererst wird ein gigantisches Loch geschaufelt und in dieses kommt dann ein riesige Fläche aus Beton, was dann den Boden darstellt. Diese habe ich auch schon an einem anderen Tag machen müssen. Eine höllische Drecksarbeit ist das. An diesem Tag mussten meine Arbeitskollgen und ich aber nur die Schalungen reinigen. Die Schalungen auf dem Bau sind die Bauteile, welche verwendet werden, um darin dann den Beton eingießen zu können. Diese bestehen hauptsächlich aus Stahl und haben an den Stellen, an denen das Baumaterial dann einfließt glatte Holzflächen. Diese haben wir am ersten Tag abschaben müssen, weil man das ganze nur gereinigt benutzen kann. Ein riesiger Baukran hilft dabei diese Schalungseinzelteile dann von A nach B zu transportieren. Wenn ein Bausegment zementiert wird, dann hebt man die jeweils passenden Schalungen dort hin und spannt diese zusammen. Nachdem der Zement eingefloßen und getrocknet ist lockert man diese dann wieder und fährt sie mit dem Kran weg. Das ist eigentlich das, was hauptsächlich gemacht worden ist. Anfangs des Tages stellt man sich alle Schalungen an allen Stellen zusammen, wo sie benötigt werden und im Laufe des Tages kommt dann der Beton, welcher dort eingegoßen wird. Am nächsten Tag entfernt man dann wieder alles und fängt woanders von vorne an. Inzwischen der Räume, in denen sich das Baumatrial befindet sind ebenfalls Eisendrahtgeflechte vorhanden die das ganze dann wahrscheinlich noch stabiler machen. In einer Woche bestehend aus jeweils 12 Stunden haben wir es geschafft alle Wände zu machen. Es gab extreme Hitze, abnorme Kälte und Regen, aber alles wurde fertig. Am Tag der Abfahrt schauten wir noch ganz kurz aus dem Fenster und haben "unserem" Haus gewunken. Das war ein schönes Gefühl.
Posted on: Wed, 31 Jul 2013 15:51:05 +0000

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