Es geht um den Anspruch auf Wahrheit. Schon vor Jahren hat ein - TopicsExpress



          

Es geht um den Anspruch auf Wahrheit. Schon vor Jahren hat ein Großer seiner Zunft sich vom Christentum verabschiedet. Herbert Schnädelbach – er war Professor für Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und zeitweise Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie – rechnete in einem viel beachteten Beitrag »Der Fluch des Christentums« (Die Zeit 11. 5. 2000) mit den Geburtsfehlern des Christentums ab und prophezeite dessen Untergang. Als Geburtsfehler nannte er u.a. die Erbsünde, die Erlösung durch ein Blutopfer, den weltweiten Missionsbefehl, den christlichen Antijudaismus und den Glauben an das erlösende Reich Gottes. Heute gilt es auf eine Neuerscheinung aufmerksam zu machen, ebenfalls verfasst von Kurt Flasch, einem hoch angesehenen Repräsentanten der deutschen Philosophie, seines Zeichens Philosoph und Historiker, ausgewiesen in antiker und mittelalterlicher Philosophiegeschichte. Schon der Titel seines Buches lässt an Klarheit der letztendlichen Aussage nichts zu wünschen übrig: »Warum ich kein Christ bin«. Auch er stellt sich zum Ende seines beruflichen Wirkens und angesichts seiner 83 Jahre und des unvermeidlichen eigenen Schlusspunktes die Frage nach der Wahrheit, die angeblich im christlichen Glauben verborgen liege. 1927 hielt Bertrand Russell unter dieser gleichen Überschrift seinen christentumskritischen Vortrag, später erschien unter gleichem Titel sein Aufsehen erregendes und vielgelesenes Buch. Nicht traumatische Erfahrungen mit Kirche und Pfarrern, im Gegenteil das aufopferungsvolle Verhalten von Christen in der Nazidiktatur lassen Flasch ein positives Verhältnis zu Christenmenschen und den kulturellen Leistungen des Christentums bewahren Es ist allein gesunder Menschenverstand, also das eigene angestrengte und bloß redliche Nachdenken, und das Ausbleiben jener Barmherzigkeit eines Gottes, der in der phantasierten Vorstellung so alles herrlich regiere, die ihm den Abschied vom Christentum zwingend machten. Beim Verlag Beck kann man – im Vorgriff auf das Erscheinen im Buchhandel – sich schon in der Einleitung in sein Denken einlesen. Locker, fast geplaudert, verständlich und herzerfrischend direkt und doch so treffend und vielsagend äußert er sich in diesen ersten Zeilen. Ausgewählte Autoren wie der – Entschuldigung – Hardcorechrist Hans Maier, christlicher Kulturpolitiker, sich berufend fühlend, die Partei einer überkommenen Religion zu ergreifen, äußerte sich langatmig in der FAZ vom 28.8.13. Er wirft Flasch vor, sich selektiv in Einzelheiten zu verlieren, ohne das freundliche Gesamtbild des christlichen Glaubens zu erkennen. Maier argumentiert vom Standpunkt der Theologie, das heißt, er flüchtet sich in eine erdachte Scheinwelt, die vom bloßen Wunsch nach einer anderen Wirklichkeit lebt, und damit meint, schlagende Beweise gegen Flaschs desillusionierende Kritik liefern zu können. Ob der Titel nun lautet, dass man kein Christ ist oder dass man keiner sein will, ist letztendlich unerheblich. Die einen wenden sich an die philosophische und theologische Fachwelt, die anderen an Menschen »wie Du und ich«. Beide bemühen sich, dem Anspruch auf die Wahrheit gerecht zu werden. Hier kann man in Form einer Leseprobe erste Einblicke in Kurt Flaschs Buch gewinnen: chbeck.de/Flasch-Christ/productview.aspx?product=12214652
Posted on: Sun, 01 Sep 2013 13:18:30 +0000

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