Facharzt Allianz Bayern: Kassen spielen „Hau’ den Arzt“ Die - TopicsExpress



          

Facharzt Allianz Bayern: Kassen spielen „Hau’ den Arzt“ Die Forderung von TK-Chef Jens Baas, einheitliche Qualitätsvorgaben für die Arbeit von Ärzten einzuführen, ist nach Auffassung der Facharzt Allianz Bayern (FAABY) nicht mehr als eine „neue Runde im Spiel ‚Hau’ den Arzt!’. Die Krankenkassen spielten sich dabei mit schöner Regelmäßigkeit den Ball zu und wechselten sich in der Rolle des Agitators ab, resümierte die Allianz am Donnerstag in einer Stellungnahme. Anzeige „Als Außenstehender könnte man meinen, dass unser Gesundheitssystem durch Korruption, Betrug, Pfusch und mangelnde Qualität der deutschen Ärztinnen und Ärzte vor die Hunde zu gehen droht. Dass dem nicht so ist, zeigt die jährliche Untersuchung des Ansehens der Berufe, bei denen der Arzt immer noch weit vorne steht – trotz des unablässigen Ärztebashings“, gibt die FAABY darin zu bedenken. Eher könne es sein, dass die Krankenkassen durch überzogene und oftmals unhaltbare Anschuldigen gegenüber der deutschen Ärzteschaft von eigenen Fehlern, Versagen und Fehlverhalten ablenken wollten. „Mehr als fragwürdig ist die Behauptung von Herrn Baas, ‚die Krankenkassen würden an Hand der Abrechnungen erkennen können, welcher Arzt gut oder schlecht arbeitet’. Jeder, der sich nur halbwegs in der Materie auskennt weiß, dass dies in unserem Abrechnungssystem so nicht möglich ist.“ Die Schmutzkampagnen gegen Klinikärzte, Kliniken und niedergelassene Ärzte sei nicht neu. Für die aktuellen „Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen sind allerdings die gesetzlichen Krankenkassen hauptverantwortlich. Sie haben Ihr Machtmonopol bei allen gesetzgeberischen Vorgaben im Gesundheitswesen voll ausgeschöpft und stehen jetzt vor einem Scherbenhaufen. DRG-Pauschalen zwingen die Kliniken zur Steigerung ihrer Hochpreismedizin. Normale Krankenhausfälle werden durch den Medizinischen Dienst der Kassen aus der Bezahlung gestrichen oder gekürzt. Jetzt verfährt man aber nach der Parole: Haltet den Dieb!“ Bei den Vertragsärzten köntnen die Kassen seit Jahren keine wirklich qualitätsorientierten Verträge nachweisen. Stattdessen seien unter dem Druck des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen alle ärztlichen Leistungen durch Pauschalen und Budgets nivelliert worden - ohne Rücksicht auf die betriebswirtschaftlichen Kosten, regional sehr unterschiedliche fachärztliche Versorgungsqualitäten und versorgungspolitische Erfordernisse. „Qualität hat ihren Preis! Doch gerade vor einer breit angelegten Evaluierung von medizinischen Qualitätskriterien mit der notwendigen finanziellen Ausgestaltung drücken sich die Krankenkassen seit Jahren systematisch.“ Die Facharzt Allianz Bayern fordere von den Krankenkassen die Offenlegung ihrer Qualitätskriterien, mit denen ihrer Meinung nach die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung nach heutigem medizinischen Standard zu leisten ist. „Wann erkennen die Mathematiker, Betriebswirte und selbsternannten Gesundheitsökonomen, dass Gesundheit keine Ware und der Patient kein Stückgut ist?“, fragte die Allianz abschließend.
Posted on: Thu, 27 Jun 2013 17:42:22 +0000

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