GESCHICHTE Um 400 v.Chr. waren wahrscheinlich keltische Siedler - TopicsExpress



          

GESCHICHTE Um 400 v.Chr. waren wahrscheinlich keltische Siedler in der Gegend. Im 5./7. Jahrhundert wurde die Gegend von den Alemannen besiedelt. Der Alemanne Coz oder Cozzo errichtete hier eine Siedlung. Gossau wurde am 24. Oktober 824 erstmals als Cozesaua in einer Urkunde erwähnt, in der ein Freddo seinen ererbten Besitz zu Gossau gegen lebenslänglichen Unterhalt dem Kloster St. Gallen schenkte[2]. Der Name geht vermutlich auf die Kombination des Personennamens Coz bzw. Cozzo und des Flurbegriffs Aue zurück[3]. Ab dem 8. Jahrhundert erwarb das Kloster St. Gallen umfangreiche Gebiete in Gossau und richtete dort einen Kehlhof ein, aus dem 957 das äbtische Gericht Gossau hervorging. Die Schirmvogtei über das Gericht wurde 1166 verkauft und fiel nach mehrfachem Handwechsel 1373 an das Kloster St. Gallen zurück. 744 wurde erstmals eine Kirche vermutet, die 910 als Eigenkirche des Klosters St. Gallen erwähnt wird. Im Spätmittelalter versuchte sich die Bevölkerung vom Kloster St. Gallen zu lösen und verbündete sich mit der St. Gallen und weiteren Gemeinden des Fürstenlandes, weshalb es 1428 während den Appenzellerkrieg gebrandschatzt wurde. Fürstabt Ulrich Rösch baute die Landesherrschaft der Fürstabtei aus, vollzog 1486 die Inkorporation der Pfarrei Gossau ins Kloster St. Gallen und konnte 1487 mittels kaiserlichem Privileg das Hochgericht im Kerngebiet der Fürstabtei (Alte Landschaft) an sich bringen. Das in der äbtischen Offnung von 1469 festgelegte Niedergericht bildete ab 1491 einen Teil des Oberbergeramtes. Die Gossauer wehrten sich gegen die fürstäbtliche Herrschaft und die Erhebung des Zehnten, in dem sie sich der Waldkircher Allianz und 1528-31 der Reformation anschlossen. Der Widerstand entbrannte im 18. Jahrhundert gegen die Kriegsentschädigung nach dem Zwölferkrieg, 1746 im Bossart-Handel gegen die Glockensteuer und führte 1793-98 von Gossau aus zur von Johannes Künzle angeführten revolutionären Bewegung im Fürstenland. Die demokratischen Forderungen des Volkes wurden von Fürstabt Beda Angehrn durch den auf der Landsgemeinde in Gossau am 23. November 1795 ausgehandelten Gütlichen Vertrag grösstenteils erfüllt. Während der Helvetik wurde die 1798 gegründete Republik Fürstenland, mit Hauptort Gossau, vorerst in den Kanton Säntis eingegliedert und die Munizipalgemeinde Gossau gegründet. Diese kam 1803 mit Napoleons Mediationsakte zum neu gegründeten Kanton St. Gallen. Vom 13. Jahrhundert (1225 Haslenmühle, 1278 Henessenmühle) bis 1800 wurde in Gossau vor allem Ackerbaugebiet betrieben. Ab dem 15. Jahrhundert wurde für die Stadt St. Gallen Flachs für den Leinwandhandel angebaut und später auch Leinwand gewoben. Das Zunftwesen der Handwerker entstand im 17. Jahrhundert. Wegen billigen Getreideimporten wurde im 19. Jahrhundert der Getreideanbau durch die Vieh- und Milchwirtschaft verdrängt. 1850 entstand auf dem Schloss Oberberg die erste Käserei. Der Strassen- und Eisenbahnbau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts förderte die Industrialisierung in der Textilbranche (hauptsächlich Stickereiindustrie) und später auch im Metall- und Maschinenbau. Die Auswirkungen der Stickereikrise nach dem Ersten Weltkrieg wurden von der Gossauer Schriftstellerin Elisabeth Gerter 1938 im Roman Die Sticker beschrieben. Im 20. Jahrhundert wurde Gossau zur wichtigsten Lebensmitteldrehscheibe der Ostschweiz.
Posted on: Sun, 27 Oct 2013 10:27:15 +0000

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