Haare und andere ICH-Sachen … In der mönchischen Gemeinschaft - TopicsExpress



          

Haare und andere ICH-Sachen … In der mönchischen Gemeinschaft Buddhas, der Sangha, gehörte zum Aufnahmegelübde das Abrasieren aller Haupthaare und die Haus- und Besitzlosigkeit. Ähnliches beobachtet man in fast allen anderen Weltreligionen. Warum aber wird so großer Wert auf ein kahles Haupt gelegt? Wenn wir wie bei der rituellen Beschneidung einmal hygienische Gesichtspunkte in heißen Klimazonen außer Acht lassen, dann scheint der Hauptgrund folgender zu sein: Haare wie auch Kleidung und Besitz sind für den konventionellen Menschen ein wichtiges Mittel sich von anderen zu unterscheiden, sich hervorzutun oder sich zu identifizieren. Auf dem BefreYungsweg wird das Loslassen von Bindungen aller Art angestrebt. Haare – auch Bärte – lassen uns „hübsch“ aussehen, darin unterscheiden wir uns von anderen (versch. Haarfarben, zahlreiche Schnittvariationen, Längenunterschiede …) und sie geben uns eine Art Sicherheit (wir stehen nicht nackt da). Ein Mensch, der sich nicht mehr mit seinem Ego identifiziert, sich EINS fühlt mit allen Wesen und jeglichen Ehrgeiz nach Besitz und Macht, die der Unterscheidung und Abgrenzung von anderen dienen, abgelegt hat, BRAUCHT weder Dinge, noch schöne Kleidung noch Haare. Das Aufgeben der unterscheidenden Ich-Identifikation – bzw. hier das äußere Zeichen dafür - ist wohl der Hauptgrund für das geforderte Rasieren der Haupthaare in Mönchsgemeinschaften. Hier aber unterscheidet sich iZen ein wenig vom Üblichen: Man wird nicht freY durch eine Glatze oder das Aufgeben von Besitz, wenngleich dies ein wichtiger Schritt und Anfang sein kann! Wir beginnen bei der geistigen Bindung an das eigene Ich, an Besitz u. a.: Sobald diese aufgelöst sind wird es gleichgültig, ob man seine Haare rasiert oder seinen Porsche verschenkt. Wichtig sind nicht diese äußeren Zeichen oder Dinge, sondern die innere Sichtweise. Meist wird man auf Schmuck, allzu hübsche Kleidung, Schminke, tolle Autos, Edeluhren und Schönheits-OPs verzichten, weil dies alles in Anbetracht unseres EINS-Seins und der Vergänglichkeit bedeutungslos geworden ist. Aber es ist nicht „verboten“ mit solchen Spielsachen Spaß zu haben, solange damit – innen und ganz ehrlich – kein BRAUCHEN verbunden ist. Ebenso wenig muss man "zeigen", wie achso erleuchtet man ja ist, indem man symbolische und für andere sichtbare Zeichen der Askese setzt. Wie sagte die Gangsterlegende Robert de Niro im Film „L.A.-Heat“: „Binde Dich an nichts, das Du nicht problemlos in 30 Sekunden zurücklassen kannst!“. In diesem Sinne … Euer. ( `)
Posted on: Wed, 25 Sep 2013 06:21:08 +0000

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