Matthias Sammer: Ziel erreicht! Eigentlich war es ein ganz - TopicsExpress



          

Matthias Sammer: Ziel erreicht! Eigentlich war es ein ganz normales Bundesligaspiel, wenn man an den Samstag vor knapp zwei Wochen zurückdenkt. Der FC Bayern München gewann gerade sein Heimspiel gegen Hannover 96 mit 2:0 und tat nicht mehr als nötig. Eigentlich kein Grund zur Sorge – oder doch? Matthias Sammer wurde es zu bunt. Öffentlich äußerte er nach der Partie Kritik. Ich möchte noch einmal die meiner Meinung nach 3 wichtigsten Aussagen in Erinnerung rufen: 1.) „Unser Trainer muss jedes Mal eine Brandrede halten, dass wir in die Gänge kommen. So geht das nicht. Wir verstecken uns alle teilweise hinter dem Trainer“ 2.) „Ich will auch keine Diskussion über Systeme oder irgendetwas hören. Wir müssen erstmal wieder über ein paar Basiselemente reden, nämlich die Emotionalität und die Leidenschaft Fußball zu spielen. Ich gehe nicht davon aus, dass einer nicht will und nicht rennt. Nur das reicht nicht auf dem Niveau, auf dem wir Fußball spielen wollen. Die letzten fünf Prozent fehlen.“ 3.) „Fünf Titel in den letzten 14 Monaten, Franck noch Europas Fußballer des Jahres, vielleicht kriegen wir den noch zum Weltfußballer – das ist so eine Scheinwelt und das gefällt mir nicht“ Der Aufschrei in der Republik war wieder groß, die Medien hatten ihr gefundenes Fressen! So benannte der Focus diese Worte als Schimpf-Tour des Sportdirektors. Aber war es das wirklich? Welche Ziele verfolgte Matthias Sammer? Ziel 1: Den Trainer aus der Schusslinie nehmen! Pep Guardiola wirkte in den meisten Partien nervös und es kam einem vor, als müsste er jedesmal allen beweisen, dass er nicht nur FC Barcelona kann. Matthias Sammer, der nah dran an Trainerteam und Mannschaft ist, hat gemerkt, dass er so verbrannt wird! Die Erwartungen übertrieben und die Kritik groß, wenn der FC Bayern München nur 2:0 gewinnt – Sammer sprang seinem Trainer, der einfach noch Hilfe braucht, zur Seite, um ihn aus dem Fokus nehmen. Man kann sagen – dies ist gelungen. In den nächsten drei Partien, die gegen ZSKA Moskau, den FC Schalke 04 und Hannover 96 gewannen die Bayern mit insgesamt 11:1 Toren. Und Guardiola wirkte auf einmal wie ein ganz normaler Trainer am Seitenrand – Ziel 1 erreicht! Ziel 2: Die Spieler in die Pflicht nehmen! Der ein oder andere machte es sich arg gemütlich in der bayrischen Wohlfühloase. Schon gegen Eintracht Frankfurt, gegen den 1. FC Nürnberg und erst Recht in Freiburg, als man nur 1:1 spielte, spielten die Bayern sehr pomadig und wenig leidenschaftlich Fußball. Bastian Schweinsteiger holte sich die Bälle sehr schwerfällig als Libero ab und Manuel Neuer hatte gefühlt die meisten Ballkontakte. Ob Sammer hier nicht noch großzügig war, dass er nur 5 Prozent fehlenden Einsatz bemängelte? Ziel 3: Einige Spieler wirkten in den ersten Spielen unkonzentriert und verunsichert. Vor allem Dante strahlte noch nicht die Klasse und Ruhe aus, wie in der Vorsaison, Alabas Vorstöße wirkten noch unkoordiniert und phasenweise verstanden die Spieler einfach auch noch nicht, was ihr neuer Trainer von ihnen wollte. Die Interpretation des 4-1-4-1 Systems ist anfangs nicht gelungen, weshalb es, durch die sehr tiefe Rolle des defensiven Mittelfeldspielers, teilweise wie ein 5-0-4-1 wirkte. In der Welt, dass man es schon irgendwie über die individuelle Klasse Riberys oder Robbens richten kann, ruhten sich in den ersten Spielen noch zu viele Spieler aus. Fazit: Nach Sammers scharfen Worten änderte sich dies aber, ähnlich wie in der Vorsaison nach dem Bremen Spiel, schlagartig. Gegen ZSKA Moskau kam die gewohnte Spielfreude wieder auf und gegen den FC Schalke 04 spielte man eine Auswärtspartie, die fast den Begriff „PERFEKT“ verdient hätte. Nur wenige Mannschaften werden die Königsblauen in deren Arena so dominieren, wie es der deutsche Rekordmeister tat. Und auch gestern gegen Hannover 96 gewann man, trotz kurzer Schwächephase, hochverdient mit 4:1. Irgendwas hat Matthias Sammer wieder bewirkt mit seinen Worten – und somit alle Kritikern, die ihm vorwerfen, er hätte letzte Saison wenig zum Triple beigetragen, Lügen gestraft. Seine Präsenz und sein fachliches Know-how machen ihn für die Bayern schon jetzt zur festen Größe. Er erkennt Gefahren frühzeitig und spricht diese klar an. Er war es, der merkte, dass Guardiola Hilfe braucht – und er gab sie ihm. Matthias Sammer weiß, wie Erfolg geht – und er wird es sicherlich auch nicht in den Jahren beim FC Bayern München verlernen!
Posted on: Thu, 26 Sep 2013 17:30:35 +0000

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