Zumeldung des NABU Baden-Württemberg zur heutigen PM der - TopicsExpress



          

Zumeldung des NABU Baden-Württemberg zur heutigen PM der CDU-Fraktion 195/2013: Hauk und Rapp zu Bürgernationalpark 29. Oktober 2013 NABU: CDU auf dem Weg zum Mogel-Nationalpark NABU lehnt CDU-Vorschlag ab / „Konzept“ bringt keine neuen Impulse für Bürgerbeteiligung / Fachliche werden nicht eingehalten Stuttgart – Für Kopfschütteln beim NABU sorgt die CDU-Landtagsfraktion mit ihrer heutigen Stellungnahme zum geplanten Nationalpark im Schwarzwald. „Die CDU opfert den Nationalpark auf dem Altar der parteipolitischen Spielchen. Ihre Beteuerungen, sie wolle den Nationalpark, kann man langsam nicht mehr ernst nehmen. Was Herr Hauk heute in Stuttgart skizziert hat, ist kein Nationalpark mehr. Offenbar möchte die CDU das Label Nationalpark an den Schwarzwald pinnen, ohne die Inhalte dafür zu liefern. Das wäre nur noch ein Mogel-Nationalpark“, kritisiert der NABU-Landesvorsitzende Dr. Andre Baumann. Der NABU appelliert an Grüne und SPD, das Nationalparkgesetz Ende November zu verabschieden. Zugleich fordert Baumann die CDU-Abgeordneten auf, ebenfalls für den Nationalpark zu stimmen und ihren heute vorgestellten Schnellschuss zu verwerfen. Unverständlich ist aus Sicht des NABU, dass die CDU-Landtagsfraktion nach wie vor dafür plädiert, den Nationalpark kleiner als 10.000 Hektar zu machen. „Dafür wird das Bundesumweltministerium kein grünes Licht geben. Ein Nationalpark muss heutzutage eben mindestens 10.000 Hektar – 10 mal 10 Kilometer – umfassen. Das hat das Bundesamt für Naturschutz inzwischen festgeschrieben“, sagt Ingrid Eberhardt-Schad, Nationalpark-Expertin beim NABU Baden-Württemberg. Weiter möchte die CDU mehr Bewirtschaftung der Nationalpark-Wälder und deutlich kleinere Kernzonen, also weniger Fläche, auf der Natur Natur sein darf. „Dass der Wald im Nationalpark nicht bewirtschaftet wird, ist doch gerade der Sinn eines Nationalparks. Wer das nicht will, darf keinen Nationalpark einrichten. Man kann nicht beides haben“, erklärt Eberhardt-Schad. Waldbewirtschaftung werde wie bislang auf den übrigen 99,3 Prozent der Waldfläche stattfinden. Dass die CDU den Nationalpark noch weiter in die Höhe verlegen möchte, macht den Nationalpark aus Sicht des NABU unmöglich. „Wenn nur noch einzelne Gipfel des Schwarzwaldes Nationalpark werden, haben wir eine Kulisse aus vielen Inseln. Das ist weder naturschutzfachlich noch rechtlich möglich und mit Blick auf das Borkenkäfermanagement gänzlich unsinnig. Denn je mehr Ränder des Nationalparks es gibt, desto aufwändiger wird das Management“, klärt Eberhardt-Schad. Verwunderung löst die CDU auch mit ihren Vorschlägen aus, wonach der Diskussionsprozess komplett neu aufgerollt werden soll. „Die CDU möchte Projektgruppen einrichten, wissenschaftlichen Sachverstand einbinden und die Menschen vor Ort zu Diskussionen einladen. Das sind alles gute Ideen. Und das ist alles in den vergangenen zwei Jahren exzessiv gemacht worden“, sagt Eberhardt-Schad. Viele Nationalparkgegner hätten sich jedoch der Diskussion verschlossen und stattdessen lediglich Ängste geschürt. Dass sie sich jetzt auf der Zielgeraden beschweren, sie seien nicht eingebunden gewesen, hält der NABU deshalb nicht für legitim. „Das Konzept der CDU ist unausgegoren, kommt zu spät und wurde noch nicht einmal mit der Basis abgestimmt“, erklärt Eberhardt-Schad.
Posted on: Tue, 29 Oct 2013 12:01:03 +0000

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